Die Menopause ist eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die mit dem Nachlassen der Hormonaktivität der Eierstöcke einhergeht. Das durchschnittliche Eintreten liegt bei etwa 51 Jahren, kann jedoch früher oder später erfolgen¹. Obwohl es sich um einen physiologischen Prozess handelt, können die damit verbundenen Symptome die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine frühzeitige Erkennung und geeignete Maßnahmen ermöglichen es, viele Beschwerden zu lindern.

Die häufigsten Symptome der Menopause

Die Symptome der Menopause können sehr unterschiedlich ausfallen und hängen von vielen Faktoren ab – z. B. Genetik, Lebensstil, Ernährung, Stresslevel und körperlicher Aktivität. Am häufigsten genannte Beschwerden sind:

  • Hitzewallungen: treten bei 75–80 % der Frauen auf², oft begleitet von starkem, besonders nächtlichem Schwitzen.
  • Schlafstörungen: Einschlafprobleme, nächtliches Aufwachen, Schlaflosigkeit³.
  • Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit: bedingt durch Schwankungen der Östrogen- und Progesteronspiegel⁴.
  • Vaginale Trockenheit und Libidoverlust: aufgrund der Schleimhautatrophie⁵.
  • Menstruationsstörungen: unregelmäßige Zyklen, immer seltener werdende Monatsblutungen bis hin zum vollständigen Ausbleiben.
  • Gewichtszunahme und Veränderungen der Figur: oft trotz unveränderter Ernährungsgewohnheiten.
  • Herzklopfen, Gelenkschmerzen, Gedächtnisprobleme, Erschöpfungsgefühl.

Viele Frauen empfinden außerdem weniger Selbstvertrauen sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Stress und Angst.

Wie erkennt man, dass es sich um die Menopause handelt?

Die Menopause wird rückblickend diagnostiziert – wenn seit der letzten Menstruation mindestens 12 Monate vergangen sind⁶. Viele Symptome können jedoch bereits früher im Perimenopause-Zeitraum auftreten, der bis zu 5–10 Jahre dauern kann.

Zur Bestätigung der Diagnose kann der Arzt folgende Werte untersuchen:

  • FSH (follikelstimulierendes Hormon) – ist in der Regel erhöht
  • Östradiol – sinkt in der Regel ab
  • TSH – zur Abklärung möglicher Schilddrüsenerkrankungen

Was verstärkt die Symptome?

Es gibt Faktoren, die Wechseljahresbeschwerden verstärken können, z. B.:

  • Rauchen
  • Geringe körperliche Aktivität
  • Chronischer Stress
  • Eine Ernährung mit wenig Phytoöstrogenen und Ballaststoffen
  • Schlafmangel
  • Alkohol- und Koffeinkonsum⁷

Wie lassen sich Wechseljahresbeschwerden lindern?

Lebensstiländerung

  • Körperliche Aktivität: regelmäßiges Ausdauertraining (z. B. zügiges Gehen, Radfahren) reduziert die Häufigkeit von Hitzewallungen⁸.
  • Gesunde Ernährung: reich an Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Omega-3-Fettsäuren.
  • Stressreduktion: Yoga, Meditation, kognitive Verhaltenstherapie.

Natürliche Unterstützung

  • Phytoöstrogene: z. B. Soja, Rotklee, Leinsamen – wirken ähnlich wie Östrogene⁹.
  • Heilpflanzen: Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa), Ginseng, Mönchspfeffer.

Hormonersatztherapie (HRT)

  • Wirksam bei Hitzewallungen, Schlafstörungen und vaginaler Trockenheit.
  • Erfordert eine individuelle ärztliche Abklärung wegen möglicher Nebenwirkungen (z. B. Thrombose, Brustkrebs bei einigen Frauen)¹⁰.

Lokale Therapien

  • Östrogengele, vaginale Zäpfchen – hilfreich bei Trockenheit ohne systemische Wirkung.

Psychologische Unterstützung

  • Gespräche mit einem Therapeuten oder eine Selbsthilfegruppe können das emotionale Wohlbefinden verbessern.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, eine Gynäkologin oder einen Hausarzt zu konsultieren, wenn:

  • Die Symptome sehr stark sind und den Alltag beeinträchtigen
  • Die Menstruation vor dem 40. Lebensjahr unregelmäßig wird
  • Unerwartete Blutungen nach längerer Blutungsfreiheit auftreten
  • Starke depressive oder ängstliche Symptome auftreten

Przypisy

  • Freeman EW. Physiology of menopause. Obstet Gynecol Clin North Am. 2011.
  • National Institute on Aging. Menopause: Time for a Change. NIH.gov.
  • Kravitz HM et al. Sleep Difficulty in Midlife Women: A Community Survey. Obstet Gynecol. 2003.
  • Schmidt PJ et al. Estrogen replacement in perimenopause-related depression. Am J Obstet Gynecol. 2000.
  • Mac Bride MB et al. Vulvovaginal atrophy. Mayo Clin Proc. 2010.
  • WHO Scientific Group. Research on the menopause in the 1990s. WHO Technical Report Series, 1996.
  • Thurston RC et al. Menopausal symptoms and risk factors. J Womens Health. 2008.
  • Elavsky S, McAuley E. Physical activity and symptoms of menopause. Health Psychol. 2005.
  • Messina M. Soy and health update. Nutrients. 2016.
  • Sturdee DW, Pines A. Updated IMS recommendations on postmenopausal hormone therapy. Climacteric. 2011.
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