Nach dem 45. Lebensjahr bemerken viele Frauen, dass ihre Haut dünner, trockener, weniger straff und empfindlicher wird. Das ist kein Zufall – diese Veränderungen stehen in direktem Zusammenhang mit der Menopause und dem Rückgang des Östrogenspiegels, der bisher eine Schlüsselrolle beim Erhalt eines jugendlichen Aussehens spielte. Glücklicherweise können die richtigen Pflegeprodukte, Ernährung und Lebensstil diese Prozesse verlangsamen und das Hautbild langfristig verbessern.

Wie beeinflusst die Menopause die Haut?

Östrogene wirken schützend auf die Haut, indem sie:

  • die Produktion von Kollagen und Elastin anregen, die für Festigkeit und Elastizität sorgen
  • den Feuchtigkeitsgehalt der Haut regulieren, indem sie die Menge an Hyaluronsäure in der Dermis erhöhen
  • die Dicke der Epidermis und ihre Regenerationsfähigkeit beeinflussen
  • antioxidativ und entzündungshemmend wirken

Während der Menopause sinkt der Östrogenspiegel rapide, was zu folgenden Veränderungen führt:

  • bis zu 30 % Verlust an Kollagen in den ersten fünf Jahren nach der Menopause¹
  • Dehydration und trockene Haut
  • Verschlechterung des Hauttons und Pigmentflecken
  • erhöhte Empfindlichkeit und Neigung zu Reizungen
  • Verlust an Elastizität und Bildung von Falten

Wie kann man die Haut während der Wechseljahre wirksam pflegen?

1. Feuchtigkeitspflege und Wiederaufbau der Hautbarriere

Trockenheit ist das häufigste Problem bei Frauen in der Menopause. Verwenden Sie Kosmetika mit:

  • Hyaluronsäure – bindet Wasser und glättet die Haut
  • Glycerin, Urea, Squalan – verbessern die Feuchtigkeit
  • Ceramide und Lipide – stärken die Schutzbarriere
  • Panthenol, Allantoin – lindern Irritationen

Tipp: Vermeiden Sie aggressive Reinigungsgels und Schäume mit SLS – sie können die Trockenheit verschlimmern.

2. Kollagenproduktion anregen

Nach der Menopause verlangsamt sich die Kollagenbildung deutlich. Empfehlenswerte Wirkstoffe sind:

  • Retinoide (Retinol, Retinal, Bakuchiol) – glätten die Haut und reduzieren Falten²
  • biomimetische Peptide – regen Fibroblasten an
  • Vitamin C (Ascorbinsäure) – Antioxidans, verbessert den Hautton und unterstützt die Kollagensynthese
  • Niacinamid (Vitamin B3) – stärkt die Hautbarriere, reduziert Pigmentflecken und Entzündungen

Tipp: Führen Sie Retinoide langsam ein (1–2 Mal pro Woche), immer in Kombination mit einer Feuchtigkeitscreme.

3. Täglicher UV-Schutz – das ganze Jahr über

UV-Strahlung ist der Hauptfaktor für vorzeitige Hautalterung, besonders bei Frauen mit niedrigem Östrogenspiegel³.

Verwenden Sie täglich eine Sonnencreme mit SPF 30–50, auch im Winter und bei bewölktem Himmel.

4. Unterstützung des Hautmikrobioms

In den Wechseljahren kann das Gleichgewicht der Hautflora gestört werden, was zu Irritationen oder Hautkrankheiten (z. B. Rosazea, Ekzeme) führen kann.

Wählen Sie Produkte mit:

  • Prä- und Probiotika
  • Fermenten (z. B. aus Hafer, Reis, Hefe)
  • milden Emollienzien

5. Hautpflege von innen – Ernährung und Nahrungsergänzung

Ernährung reich an:

  • Antioxidantien (Vitamin C, E, Selen, Zink) – bekämpfen oxidativen Stress
  • Kollagen (aus Brühen oder als Nahrungsergänzung) – kann die Elastizität verbessern⁴
  • Omega-3-Fettsäuren (fetter Fisch, Leinsamen, Walnüsse) – wirken entzündungshemmend

Nahrungsergänzung:

  • Vitamin D3 (2000–4000 IE/Tag) – unterstützt die Hautbarriere
  • Biotin und B-Komplex – verbessern Haut, Haare und Nägel
  • Natriumhyaluronat – spendet der Haut Feuchtigkeit von innen

6. Kosmetische und dermatologische Behandlungen

Professionelle Verfahren können die Hautstruktur verbessern:

  • Microneedling (mit Wirkstoffen oder PRP)
  • Chemische Peelings (z. B. mit Mandelsäure oder Ferulasäure)
  • Fraktionierter Laser, Mikronadel-Radiofrequenz – verbessern Festigkeit und Struktur
  • Biostimulatoren (z. B. Polynukleotide, Bernsteinsäure)

Wann sollte man eine Dermatologin oder einen Dermatologen aufsuchen?

  • Wenn die Haut sehr empfindlich wird und auf viele Produkte mit Rötungen reagiert
  • Bei plötzlichen Pigmentflecken, Schuppung oder Rosazea
  • Wenn die Haut trotz Pflege extrem trocken, schlaff oder gereizt bleibt

Zusammenfassung

Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren haben einen starken Einfluss auf den Hautzustand. Doch mit der richtigen Pflege, Ernährung und Nahrungsergänzung lässt sich die Hautalterung verlangsamen, sodass die Haut wieder mehr Komfort, Elastizität und ein gesundes Aussehen erhält. Nicht zu vergessen: Schöne Haut ab 45 ist auch das Ergebnis von gutem Schlaf, ausreichend Wasser, Entspannung und einer positiven Einstellung.

Przypisy

  • Affinito P et al. Effects of postmenopausal hypoestrogenism on skin collagen. Maturitas. 1999.
  • Mukherjee S et al. Retinoids in the treatment of aging skin: an overview of clinical efficacy and safety. Clin Interv Aging. 2006.
  • Gilchrest BA. Photoaging. J Invest Dermatol. 2013.
  • Hexsel D et al. Oral supplementation with hydrolyzed fish cartilage improves skin elasticity. J Cosmet Dermatol. 2017.
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